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Physik-Ig-Nobelpreis 2025 für Pasta: Die geheime Muse der Physik

Dass Wissenschaft nicht immer abstrakt und gefühlt realitätsfern sein muss, beweisen Jahr für Jahr die Ig-Nobelpreise. Dieser satirische Preis wird traditionell knapp zwei Wochen vor dem echten Nobelpreis vergeben. Ausgezeichnet wird Forschung, die „erst zum Lachen und dann zum Nachdenken anregt“, so die Devise. Der Preis wird jedes Jahr in verschiedenen Kategorien vergeben, Physik gehört jedoch immer dazu.

Dieses Jahr ging der Physik-Ig-Nobelpreis an ein Team aus Italien, Deutschland, Österreich und Spanien für seine kulinarischen Bemühungen: Es hat das Rezept für eine spezielle Nudelsoße perfektioniert! Zur Feier des Tages wird Physicus Minimus zum Foodblog, auf dem ihr euch durch die lange Geschichte der optimalen Cacio e Pepe scrollen dürft, bevor ihr endlich zum Rezept kommt.

Quantensensorik: Der genauste Zollstock der Welt

Quanten sind kleine Sensibelchen. Sie lassen sich durch herumschwirrende Strahlung, leichte Temperaturschwankungen oder winzigste Staubteilchen völlig aus dem Konzept bringen, verlieren gar ihre „Quantigkeit“. In den meisten Fällen ist das ein riesiges Problem: Forscher:innen müssen enorm viel Arbeit investieren, um ihre Quantensysteme stabil zu halten. Eines der zentralen Probleme bei der Entwicklung des Quantencomputers ist, dass Qubits Fehler machen und die in ihnen gespeicherte Information vergessen.

Es gibt jedoch einen Teilbereich der Quantentechnologie, die diese scheinbare Schwäche der Quanten ausnutze: die Quantensensorik. Manchmal auch Quantenmetrologie genannt (von Metrologie, der Wissenschaft vom Messen, nicht Meteorologie, dem Wetter). Deren Grundidee ist es, die hohe Sensitivität von Quantenteilchen auszunutzen, um damit bestimmte Größen viel genauer zu messen als klassische Systeme das je könnten. Wie genau das funktioniert, will ich euch heute vorstellen!

Von Gespensterfeldern zum Welle-Teilchen-Dualismus

Der Welle-Teilchen-Dualismus ist ein Kernkonzept der Quantenphysik und beinahe so bekannt wie Schrödingers Katze. Aber der Weg dorthin war weit. Hielt man Licht bis ins 19. Jahrhundert hinein noch für eine Welle, zerrte die neu entdeckte Quantenphysik Anfang des 20. Jahrhunderts am Weltbild aller Physiker:innen. Licht: Welle, Teilchen, was denn nun? Bis sich aber eine Lösung durchgesetzt hatte, vergingen viele Jahre und einige verrückte Theorien. Eine davon will ich euch heute vorstellen: Einsteins Gespensterfelder.

Eine Tüte voller Quantenchips

Zwar wusste ich, dass 2025 Quantenjahr ist, jedoch konnte ich mir vor drei Monaten noch nicht vorstellen, wie wörtlich Quantenforscher:innen dieses Motto nehmen würden. Seit Dezember letzten Jahres haben fast alle Tech-Giganten einen neuen Quantenchip vorgestellt, der das Beste sein soll seit geschnitten Quantenbrot. Treten wir gemeinsam einen Schritt zurück und schauen uns an, was diese Chips tatsächlich können – und was nicht.

Lord Schnurrdemort: Sieben Leben für Schrödingers Katze

Die Menschheit ist geradezu besessen von Schrödinger Katze. Sie ist Paradebeispiel für die Merkwürdigkeit der Quantenphysik, ein etablierter Running Gag in Filmen und Serien, und beliebtes Motiv für T-Shirts und Memes. Auch Physiker:innen können Schrödingers Katze nicht ruhen lassen. Während sie ihren Anfang nahm als mentale Fingerübung, finden Forschende heutzutage immer neue Wege, sie in echten Experimenten heraufzubeschwören. Der neuste Clou: Ein Forschungsteam will es nun geschafft haben, Schrödingers Katze zwar nicht neun, aber immerhin doch sieben Leben zu schenken. Also genau wie Lord Voldemort.

Frohes neues Quantenjahr

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr und hoffe, ihr seid gut reingerutscht, wie man so schön sagt. Das kommende Jahr wird etwas ganz Besonderes: Die Vereinten Nationen haben 2025 zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie ausgerufen! Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Aber was macht 1925 zum Geburtstag der Quantenphysik?